Tryptophan und Serotonin – Wikipedia neu
Erstellt von r.ehlers am Dienstag 9. Dezember 2014
Das Internetlexikon Wikipedia wächst in seiner Bedeutung immer mher, angefangen bei den Fragen der Wissenschaft bis ihrer Verbreitung bei Wikipedia selbst.
Es ist nämlich heute oft schon eine berichtenswerte Nachricht, dass Wikipedia eine Tatsache zur Kenntnis nimmt oder eine Meinung verbreitet!
Mich freut, dass sich die Moderatoren bei Wikipedia für neue Erkenntnisse zum Stichwort Trypotphan bereit gefunden haben: https://de.wikipedia.org/wiki/Tryptophan. Denn die neue Beschreibung führ ein gutes Stück weit hinein in meine Annahme des körpereigenen Aufbaus von Serotonin im Stammhirn nach dem Verzehr nativer Kost. Natürlich lesen die Moderatoren bei Wikipedia, sicherlich studierte Biochemiker oder Mediziner, nicht, was „Seteneinsteiger“ wie ich zu „ihren “ Themen veröffentlichen.
Aber dennoch …
Wikipedia steht nicht hinter der früher viel geäußerten Annahme, dass die essenzielle Aminaosäure L-Tryptophan, die ja einer der Hauptbausteine für Serotonin ist, ein „natürliches Antidepressivum“ sei. Man geht dort eher davon aus, dass Tryptophan selbst gar keine messbaren serotonergen Wirkungen hat.
Wörtlich heißt es: „Als schlichte Nahrungsergänzung ist L-Tryptophan nur bei gesichertem Mangel sinnvoll, der in Industrieländern praktisch unbekannt ist.“ In fast allen Lebensmitteln ist Tryptophan enthalten. Wer nicht einen Tryütophanräuber im Körper hat, wird auch bei durchschnittlicher Ernährung niemals einen Mangel daran haben.
Weiter heißt es wörtlich zum Serotoninspiegel in der Nährflüssigkeit des Gehirns, dass er “ nicht beliebig durch Verzehr entsprechend eiweißhaltiger Nahrung einstellbar [is], denn L-Tryptophan konkurriert mit fünf anderen Aminosäuren an der Blut-Hirn-Schrankeum das Eindringen in die Nährflüssigkeit des Gehirns; nämlich mit den verzweigtkettigen (das sind L-Valin, L-Leucin und L-Isoleucin) und zwei aromatischen (L-Phenylalanin und L-Tyrosin) Aminosäuren. Dennoch lässt sich durch Nahrungsaufnahme der L-Tryptophanspiegel heben, indem man längere Zeit nach der letzten Mahlzeit etwas eiweißreiche Kost verzehrt. Als eine der wenigen nicht verzweigtkettigen Aminosäuren wird L-Tryptophan in einer Zeit geringen Nahrungsangebots nicht von den „gierigen“ Muskeln des Körpers aufgenommen. Die Aminosäure übersteigt dann bei geringer Konkurrenz anderer Aminosäuren leicht die Blut-Hirn-Schranke. Damit ist eine Voraussetzung für die ausreichende Bildung des wichtigen Hormons und Botenstoffes Serotonin auch in Hungerperioden gegeben.“
So klar hat man das früher kaum irgendwo lesen können. Wer also nach Essenspausen auf den dann leeren magen eine Mahlzeit mit gewisser Menge an Eiweiß zu sich nimmt, sorgt also für eine Einzelstellung von Tryptophan an der Blut-Hirn-Schranke! Es wird dann auch kaum jeals im Gehirn an Tryptophan mangeln, wenn es an den Aufbau von Serotonin dort geht.
Interssant ist auch, was Wikipedia zur Rechtslage schreibt. Mit unübersehbarer Distanz wird berichtet, dass Tryptophan, das in Deutschland nicht zur Behandlung von Depresesionen zugelassen ist, bei uns eine Zulassung als Schlafmittel hat. Der Literaturhinweis auf https://www.i-med.ac.at/pharmakologie/pharmainfo /info4-2.html, mit dem klaren Nachweis der Unwirksamkeit von Tryptophan durch den Neurologen K Bohr von der Universität Innsbruck spricht für sich :“Zusammenfassend ist festzustellen, daß für sämtliche empfohlenen Anwendungsbereiche (Schlafstörungen, Depressionen, Migräne und Anfallsleiden) eindeutige und überzeugende Untersuchungsergebnisse fehlen.“
Bei allem Lob für Wikipedia als einem unverzichtbaren Hilfsmittel kann es allerdings in Punkto Vollständigkeit nicht mit dem Konzept der alten großen Enzyklopädien wie Brockhaus und Britannica mithalten. Obwohl Wikipedia gut wiedergibt, wie unendlich wichtig der Gehirnbotenstoff Serotonin für die Herstellung der harmonie im ganzen Hirngeschen ist, vernachlässigt sebst der exzellente Artikel zum Stichwort Serotonin https://de.wikipedia.org/wiki/Serotonin die körpereigenen Wege des Serotoninaufbaus.
-wikipedia-
Ein „harmlos“ ausschauendes Molekül – Serotonin